Eine der größten Herausforderungen für Lkw- und Busfahrer sind die toten Winkel an ihrem Fahrzeug. Wie stark die Sicht in einem großen Fahrzeug eingeschränkt ist, ist vielen Menschen nicht klar: Bis zu 9 Meter hinter dem Fahrzeug und 6 Meter nach vorne können Fußgänger oder Fahrradfahrer womöglich übersehen werden. Zusätzlich befinden sich tote Winkel an beiden Fahrzeugseiten – bis zu zwei Fahrspuren weit. Diese stellen besonders beim Spurwechsel, bei einer Vollbremsung oder beim Abbiegevorgang eine erhebliche Gefahr dar. 

Wie häufig ungeschützte Verkehrsteilnehmer durch tote Winkel in Unfälle verwickelt werden, zeigen Auswertungen der Organisation Unfallforschung der Versicherer. Demnach kamen im Jahr 2018 auf deutschen Straßen 38 Fahrradfahrer bei einem Unfall mit einem rechtsabbiegenden Lkw ums Leben. Im Jahr zuvor waren es noch unter 30.

Jedoch besteht Grund zur Hoffnung: In den vergangenen Jahren wurden gezielt technische Assistenten entwickelt, die Gefahren durch fehlende Sicht immer weiter entschärfen. Darunter fallen auch Fahrerassistenzsysteme, die eine „passive“ und „aktive“ Wirkung haben.

Passive Systeme: Ein erster Schritt

Fahrzeugspiegel

Eine Lösung ist der richtige Einsatz von Spiegeln. Korrekt eingestellte Spiegel sind wichtig – ohne Frage. Die deutsche Prüfgesellschaft DEKRA gibt in einem Ratgeber eine Orientierungshilfe, wie diese durch richtige Adjustierung für mehr Rundumsicht sorgen können. Ein Nachteil von Spiegelsystemen ist, dass die Einstellungen an die Körpergröße des Fahrers angepasst werden muss. Gerade für Flotten, in denen unterschiedlichste Fahrer für die Fahrzeuge eingesetzt werden, kann dies schnell gefährlich werden: Wird vergessen die Spiegel richtig einzustellen, ist die Sicht deutlich eingeschränkt.

Zwar ist die Ausstattung von Lkw mit mehreren Weitwinkelspiegeln bereits seit über 10 Jahren in der EU verpflichtend, für mehr Sicherheit sorgen diese jedoch nur bedingt. Der ADAC stellt fest, dass mehrere Spiegel nicht immer für ein erweitertes Sichtfeld sorgen. Zum einen können Spiegel selbst die Sicht auf einen Bereich einschränken. Zum anderen müssen Fahrer in komplexen Situationen zunächst herausfinden, wo sich ein anderer Verkehrsteilnehmer befindet. Das kann für den Fahrer schnell verwirrend sein und erfordert wertvolle Sekunden, die zu einer angemessenen Reaktion anschließend fehlen.

Kameras ohne Warnsystem

Ein passives kamerabasiertes System für die Totwinkelerkennung umfasst eine Weitwinkelobjektivkamera an mindestens einer Seite des Fahrzeuges. Einige Systeme verfügen zudem über eine Rückfahrkamera. Diese Systeme zeigen das Geschehen um das Fahrzeug auf Monitoren, warnen Fahrer aber nicht aktiv vor möglichen Gefahren. Zudem müssen Fahrer das Geschehen auf dem Bildschirm nicht nur stets im Blick haben, sondern auch noch richtig interpretieren. Gerade im dichten Stadtverkehr kann dies schnell zu einer Herausforderung werden und minimiert die Effektivität des Systems.

Aktive Systeme: Unfälle im Vorfeld verhindern

Sicher rückwärtsfahren und rangieren

Der tote Winkel hinter einem Lkw oder Bus kann besonders im dichten Stadtverkehr eine große Gefahr darstellen. Fahrer müssen beim Einparken oder Rangieren nicht nur andere Verkehrsteilnehmer beachten, sondern auch Hauswände, Verkehrsschilder oder Mülltonnen im Blick behalten. Systeme zur Totwinkelerkennung arbeiten in der Regel mit einem Sensor und einer Kamera. Ersterer erfasst den Abstand zwischen Fahrzeugheck und Objekt während der Fahrer über die Kamera sehen kann, was hinter seinem Fahrzeug vor sich geht. Befindet sich im toten Winkel ein Objekt oder eine Person, wird der Fahrer über ein Signal gewarnt. Einige Systeme können darüber hinaus auch den Querverkehr erfassen, um vor möglichen Kollisionen durch kreuzenden Verkehr zu warnen.

Mühelos die Fahrspur wechseln

Fahrerassistenzsysteme unterstützen auch beim Spurwechsel. Auch hier sind Sensoren im Einsatz, die andere Verkehrsteilnehmer auf beiden Seiten des Fahrzeugs erfassen und vor einer möglichen Kollision rechtzeitig warnen. Häufig ist dieses Fahrerassistenzsystem mit dem Blinker verbunden. Warnungen werden nur dann ausgelöst, wenn der Fahrer den Spurwechsel anzeigt. Besonders nützlich sind diese Systeme bei Autobahnfahrten, da dort Spurwechsel häufig vorkommen.

Erkennung von Fußgängern und Fahrradfahrern beim Abbiegen

Im Kreuzungsbereich sind Fußgänger und Fahrradfahrer wie eingangs beschrieben besonders häufig in Unfälle mit großen Fahrzeugen verwickelt. Um dies zu vermeiden, setzen Fahrerassistenzsysteme auf zusätzliche Kameras an den Fahrzeugseiten – vor allem auf der rechten Seite des Fahrzeugs. Aktive Systeme warnen bei Gefahr den Fahrer rechtzeitig, damit dieser den Abbiegevorgang unter Umständen abbrechen und eine Kollision vermeiden kann. Einige dieser Systeme, wie beispielsweise Mobileye Shield+  und Mobileye Abbiegeassistent, sind außerdem in der Lage, zwischen verschiedenen Gefahrensituationen zu unterscheiden: Sollte ein Fahrer lediglich vorsichtiger fahren, um einen anderen Verkehrsteilnehmer im toten Winkel zu beachten, erhält dieser ein gelbes Signal. Steht hingegen eine Kollision unmittelbar bevor und müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, bekommt der Fahrer ein rotes Signal angezeigt. Damit unterstützen Mobileye Shield+™ und Mobileye Abbiegeassistent Fahrer dabei, andere Verkehrsteilnehmer effektiv zu schützen.

Aktive Fahrerassistenzsysteme sind wichtige Hilfsmittel für Fahrer in vielen täglichen Situationen. Gerade in belebten Städten lauern potenziell überall Gefahren. Daher ist es von besonderer Bedeutung, jederzeit den Überblick zu behalten und Gefahren richtig einzuschätzen. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) kann das Verkehrsgeschehen zusätzlich analysiert werden, um somit Fehlalarme zu minimieren. Dies führt zu einer besseren Akzeptanz eines Fahrerassistenzsystems und langfristig für sicherere Straßen.

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