Ein Blick in die aktuelle Unfallstatistik des Statistischen Bundesamt zeigt: Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 3 Prozent gestiegen. Besonders Fußgänger und Fahrradfahrer sind gefährdet: Die Zahl der getöteten Fußgänger sank zwar minimal um 5 Prozent, die der Fahrradfahrer stieg jedoch um über 16 Prozent.
Eine große aber häufige unterschätzte Gefahr für Verkehrsteilnehmer ist der Einbruch der Dunkelheit in den Abend- und Nachtstunden. Dies belegen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Obwohl der meiste Verkehr tagsüber stattfindet, ereignete sich 2018 dennoch fast jeder vierte Verkehrsunfall mit Personenschaden in der Dämmerung bzw. in der Dunkelheit.
Was es beim Fahren in der Nacht zu beachten gilt, lernen die meisten Fahrer zwar in der Fahrschule, die Unfallstatistiken zeigen jedoch, dass dies nicht ausreicht und die Gefahren unterschätzt werden. Aus diesem Grund zeigen wir Ihnen anhand praktischer Tipps, wie Sie Ihre Sicherheit in der Dunkelheit erhöhen können:
1. Den Durchblick behalten – Fensterscheiben und Spiegel sind häufig verdreckter, als es bei Tageslicht scheint. Ob überall streifenfrei geputzt wurde, zeigt sich schnell beim Einbruch der Dunkelheit. Schlieren auf der Frontscheibe können die Sicht bei Nacht drastisch verschlechtern. Wie ein Technik-Experte des ADAC erklärt, beschlagen saubere Fenster zudem insgesamt weniger als dreckige Oberflächen. Eine regelmäßige Reinigung der Front-, Heck- und Seitenscheiben sorgt also nicht nur für eine klarere Sicht in der Nacht, sondern spart auch Zeit, da diese weniger beschlagen.
2. Licht an! – Wer den Durchblick im Straßenverkehr behalten will, ist auch auf ausreichende Beleuchtung angewiesen. Gegenstände und andere Verkehrsteilnehmer sind besser und schneller zu erkennen. Innerorts wird dies vor allem durch die Straßenbeleuchtung übernommen. Außerorts sieht die Situation jedoch ganz anders aus. Nicht nur auf Landstraßen, sondern auch auf leeren Autobahnabschnitten fährt man nachts häufig durch die absolute Dunkelheit. Scheinwerfer sollten daher beim Autowaschen besonders gründlich gereinigt werden, um mit genug Leuchtkraft gegen die Dunkelheit anzukommen. Um die Funktionalität von Bremslichtern, Fernlicht und Co zu checken, benötigen Autofahrer keine großen Fachkenntnisse. Wie der ADAC empfiehlt, genügt eine helle Wand als Projektionsfläche, um eventuelle Schäden oder Fehleinstellungen überprüfen zu können. Ist man sich unsicher oder hat Schäden entdeckt, sollte auf direktem Weg eine Fachwerkstatt angesteuert werden, um alle Lichter und Leuchtmittel korrekt einstellen zu lassen.
3. WACHsam sein – Müdigkeit kann Fahrer prinzipiell zu jeder Tages- und Nachtzeit überkommen. Jedoch hat der Mensch ein biologisches Tief zwischen 2:00 und 5:00 Uhr morgens. Die Wahrscheinlichkeit in diesem Zeitraum unachtsam zu werden, steigt entsprechend. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten und wirkt sich sogar ähnlich wie Alkohol auf die Verkehrstüchtigkeit aus. Bereits nach 17 Stunden ohne Schlaf ist die Fahrleistung vergleichbar mit einem Alkoholgehalt von 0,5 Promille im Blut, wie der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) berichtet. Eine Umfrage des DVR kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte aller Befragten der Meinung sind, Müdigkeit könne durch Erfahrung ausgeglichen werden kann. Jeder Vierte ist sogar schon einmal hinter dem Steuer eingeschlafen. Achten Sie also darauf, vor jeder Fahrt ausgeschlafen und fit zu sein. Bei ersten Anzeichen von Müdigkeit, wie zum Beispiel brennende Augenlider, mangelnde Konzentration oder Kältegefühl, sollten Sie Ihr Fahrzeug abstellen und einen Power-Nap von ungefähr 20 Minuten machen.
4. Fahrverhalten anpassen – Eine Nachtfahrt hat für Autofahrer durchaus Vorteile: Die Straßen sind weniger befahren als am Tag und Ampeln sind häufig ausgeschaltet. Dadurch wird die reine Fahrtzeit deutlich reduziert. Die Verkehrslage verleitet jedoch dazu, mit erhöhter Geschwindigkeit zu fahren und risikoreiche Überholmanöver durchzuführen. Dennoch ist gerade in der Dunkelheit besondere Vorsicht geboten: Denn Fußgänger sind für Fahrer schwerer zu erkennen. Passen Sie daher Ihr Fahrverhalten den Tages- und Lichtverhältnissen an, fahren Sie defensiv und mit besonders erhöhter Aufmerksamkeit. So haben Sie eine längere Reaktionszeit, falls unerwartet Verkehrshindernisse oder andere Verkehrsteilnehmer vor Ihnen auftauchen.
5. Neueste Technik nutzen – Trotz weniger Fahrzeugen auf den nächtlichen Straßen, ist die Verkehrsdichte weiterhin hoch. Der Verkehr auf den Straßen wird immer dichter – auch nachts. Fahrerassistenzsysteme, die auch nachträglich in Kraftfahrzeuge eingebaut werden können, unterstützen Fahrer, stets den Überblick zu behalten. Sie schützen nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Fahrradfahrer vor gefährlichen Unfällen. Kollisionsvermeidungssysteme wie Mobileye® 8 Connect™ können auch in der Dunkelheit Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmer erkennen. Das System erfasst zu jeder Zeit die Umgebung des Fahrzeugs und kann somit Fahrer rechtzeitig vor möglichen Kollisionen warnen – ohne dabei jemals müde oder abgelenkt zu sein. Weitere Informationen zur Funktionsweise der Mobileye Systeme sind hier zu finden.